Vermögensverwaltung: Strategie, eigene Erwartungshaltung und Rendite

Kürzlich habe ich der NZZ (Neue Zürcher Zeitung) einen Beitrag unter dem Titel ‚Das perfekte Portfolio‘ gelesen; siehe dazu: http://www.nzz.ch/finanzen/private-finanzen/vermoegensverwaltung-das-perfekte-portfolio-ld.89712. Aus meiner Sicht mögen die meisten Aussagen richtig sein, manche davon können gleich doppelt unterstrichen werden. Die Abhängigkeit von gewählter Strategie und erzielter Rendite sticht meines Erachtens aber zu wenig hervor. So bleibt es entscheidend, bei Renditevergleichen nicht nur auf die tatsächlich gewählte Performance abzustellen, sondern auch gleich die explizit gewählte, individuelle Strategie miteinzubeziehen. Nur so können die eigene Erwartungshaltung an die Rendite und die tatsächliche Leistung des Vermögensverwalters bewertet werden.

Automatisierung – auch in der Vermögensverwaltung

Automatisierung ist gerade in diesen Tagen wieder in aller Munde. So interessieren sich zum Beispiel chinesische Investoren für den Erwerb von rentablem Industrie know-how im Bereich Robotik; siehe dazu: http://www.fuw.ch/!a29YQAA

Überhaupt sind wir mit der Tatsache konfrontiert, dass Automatisierung unsere Prozesse in der Wirtschaft effizienter und effektiver macht, sie gar neu definiert und ordnet. Immer mehr wird die von Menschen erbrachte Leistung durch Automatisierung ersetzt.

Auch die Vermögensverwaltung kommt an dieser Entwicklung nicht vorbei. Wenn bis heute auch nur zaghaft Fuss gefasst, schreitet die Automatiserung voran. Finanzdienstleister können dies auch als Chance nutzen, ihre Strategie zu definieren, neue Leistungen zu offerieren und zusätzliche Distributionskanäle zu nutzen. Sie können sich so von Mitbewerbern abgrenzen. Der Wettbewerb wird bereichert, und damit – so ist die Erwartung – die Leistung an Kunden verbessert. Im Mittelpunkt steht hier der Begriff ‚Robo-Advice‘. Solche maschinelle Dienstleistungen werden über Internetplattformen erbracht und sind Bestandteil digitaler Konzepte. Gerade im Wealth Management, wo die persönliche Dienstleistung im Mittelpunkt bleibt, ist diese technische Entwicklung in erster Linie ergänzend und nicht substituierend. Lesen Sie dazu: http://www.nzz.ch/finanzen/uebersicht-finanzen/roboter-als-anlageberater-keine-bauchentscheide-und-tiefe-kosten-ld.88454

start up Unternehmen: Digitalisierung als Differenzierungspunkt. Ein Beispiel aus meinem Praxisalltag

Das anfangs 2015 gegründete start up Unterehmen placeB ist eine Marketingplattform. Sie funktioniert als Drehscheibe für Leerstände: Das Zürcher Jungunternehmen organisiert persönlichen Lagerraum in städtischen Geschäftshäusern. Immobilienbesitzer können ihre Leerstände reduzieren – und Kunden kommen rasch zu ihren Gütern. Das Unternehmen hat sich innerhalb von einem Jahr ‚technisch‘ neu erfunden und bietet auf eine wirklich smarte Art und Weise seine Dienstleistung an. Alles dreht sich um den Kunden, der via Smartphone die gesamte Geschäftsbeziehung koordiniert und sich so effizient organisiert. Die digitale Technologie hat auch im self storage Geschäft Einzug gehalten und bietet die Möglichkeit, sich klar von Mitbewerbern zu differenzieren. Und das ist erst der Anfang, – das Potential der Einsatzmöglichkeiten ist noch lange nicht ausgeschöpft.

Lesen Sie mehr ‚Sichere dir mehr Platz für dein Leben‘ 20Minuten/sponsored story: Placeb oder ‚Ein Extra-Keller in der City‘, Handelzeitung vom 16.3.2016:  HZ10Mar16StartupPlaceB.

Exchange Traded Funds (ETF) oder ergänzend effizient Anlegen

Neben professionellen Anlegern haben sich in letzter Zeit auch immer mehr Privatanleger dazu entschieden, zum Mittel des ETF zu greifen. Der Grund dafür liegt darin, dass ETF effizient sind. Die Effizienz spiegelt sich in der Wahlmöglichkeiten der Anlage, der Wertentwicklung, der Handelbarkeit und der Kosten wider. Kosteneffizient zu investieren ist in der Regel wichtiger, als eine höhere Rendite als der jeweilige Markt zu erwirtschaften. Ferner gilt es auch hier, das Verhältnis von Risiko und Rendite im Auge zu behalten. Jedenfalls sind sie eine ideale Ergänzung zu konventionellen Anlagen. Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) vom letzten Freitag hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und meines Erachtens einige wichtige Fragen gut verständlich beantwortet. Lesen Sie dazu: Die 10 wichtigsten Fragen zu ETF

Portfolio Management. Was macht eine gute Rendite aus?

Die Erfolge von Vermögensverwaltern liegen in den für ihre Kunden erwirtschafteten Renditen. In einem kompetitiven Umfeld ist die Effizienz getätigter Transaktionen genauso wichtig. Die konsequente Umsetzung der jeweiligen Strategie, die Wahrung der Handlungsfreiheit durch ausreichend freie Mittel und die Transparenz mittels einfacher, klarer (Kosten-)Struktur stehen im Vordergrund. Siehe dazu auch: Schweizer Vermögensverwalter / Nur Note ‚genügend‘ für die Profis

Gute Corporate Governance – Leitlinie für VR

Im Notenstein La Roche Gespräch, November 2015 unter dem Titel: ‚Dr. Rolf Soiron: Kreative Erneuerung?‚ wird das Thema corporate governance auf den Punkt gebracht. Denn ‚gute corporate governance‘ bildet das (Hand)werkzeug, mit dem Verwaltungsräte (VR) ihrer Aufgabe – der Oberleitung – tatsächlich nachgehen können; dies, ohne sich in der Bürokratie zu verlieren oder gar zu verstecken. Kurzum: Letztere minimieren, und sich auf Wichtig(er)es konzentrieren: Strategie, Unternehmensleistung und -potential, finanzieller Spielraum, Integrität und anderes, als auch Entwicklung und Pflege des Sensoriums für  die Firmenkultur. Im Umfeld stetiger Beschleunigung des Technologiewandels, Wissenszuwachses und des Informationsflusses wird dieser Fokus immer wichtiger.

Gold, die sichere Geldanlage?

Griechenland beeinflusst die Finanzmärkte seit Wochen, die Börse in China ist eine weitere Unsicherheit. Unsicherheit ist ‚Gift für die Finanzmärkte. Der Goldpreis tut trotzdem nicht dergleichen. Warum? Es mag sein, dass beide Länder versuchen, das jeweilige Problem selbst zu lösen, was von Finanzmärkten zur Zeit (noch) als isolierte Gefahr wahrgenommen wird. Erst bei systemischen Krisen dürfte die Nachfrage, und damit der Preis/Unze steigen. (siehe auch: Goldpreis mit Blei am Fuss, NZZ 6.7., Nr. 153